Das Harvard-Konzept zur Konfliktlösung
Tag: Glossar Veröffentlicht am: 13. Juni 2023 Autor: Sarah Perlick
“Unsere Abteilung soll Neukunden akquirieren. Dafür brauchen wir einen größeren Anteil vom Budget!”
“Schön für Euch – wir sollen Bestandskunden halten und haben kein Budget über.”
Wer seine Organisation weiterentwickeln möchte, kann viel aus der Psychologie lernen. So auch von der Harvard Methode zur Konfliktlösung, die an der Harvard Law School in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Es basiert auf dem Grundsatz der fairen Interessenabwägung und versucht, Win-Win-Lösungen zu finden, bei denen beide Parteien von der Vereinbarung profitieren.
Im Business-Kontext kann das Harvard Konzept hilfreich sein, um Konflikte zwischen Mitarbeitenden oder Abteilungen zu lösen, Verhandlungen zu führen oder Entscheidungen zu treffen. Hier sind einige Schritte, wie man das Harvard Konzept auf Unternehmen übertragen kann:
- Interessen identifizieren: Der erste Schritt im Harvard Konzept ist, die Interessen und Bedürfnisse beider Parteien zu identifizieren. Im Business-Kontext könnte dies bedeuten, die Ziele und Prioritäten von verschiedenen Abteilungen oder Teams zu verstehen.
- Optionen generieren: Nachdem man die Interessen beider Parteien versteht, kann man verschiedene Optionen zur Konfliktlösung oder Entscheidungsfindung generieren. Hierbei sollten alle Optionen, die für beide Parteien von Vorteil sein könnten, berücksichtigt werden. Das Harvard Konzept ermutigt dazu, kreative Lösungen zu finden.
- Kriterien festlegen: Nachdem man Optionen generiert hat, sollte man gemeinsam mit allen Beteiligten Kriterien festlegen, die helfen können, die Optionen zu bewerten und die beste Lösung zu finden. Kriterien könnten beispielsweise die Kosten, die Zeit, die Qualität oder andere Faktoren sein, die für die Entscheidung relevant sind.
- Entscheidung treffen: Schließlich sollten alle Beteiligten gemeinsam die beste Option auswählen und die Entscheidung treffen. Im Harvard Konzept ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Entscheidung für alle Beteiligten akzeptabel ist und dass die Beziehungen zwischen den Parteien aufrechterhalten werden.
Insgesamt kann das Harvard Konzept im Business-Kontext dazu beitragen, Konflikte zu lösen, Entscheidungen zu treffen und Verhandlungen zu führen, die für alle Beteiligten vorteilhaft sind. So können Hindernisse aus dem Weg geräumt, die Beziehungen zwischen den Parteien verbessert und Zusammenarbeit zielführender gestaltet werden.
Was können wir für den Unternehmensalltag daraus lernen?
- Um faire Entscheidungen zu treffen, sollten die Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten in einem Konflikt oder einer Verhandlung verstanden und berücksichtigt werden. Indem Parteien Raum bekommen, können negative Gefühle wie Frust und Ohnmacht verringert und positive wie Motivation und Zufriedenheit vergrößert werden.
- Das Harvard Konzept ermutigt dazu, kreative Lösungen zu finden, die für beide Parteien von Vorteil sind. Unternehmen sollten darauf achten, verschiedene Optionen zu generieren und offen für neue Ideen und Perspektiven zu sein, um erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen.
- Das Harvard Konzept legt großen Wert auf die Zusammenarbeit zwischen den Parteien, um die bestmögliche Lösung zu finden. Unternehmen sollten die Zusammenarbeit und den offenen Austausch von Ideen und Perspektiven fördern, um eine Win-Win-Situation zu erreichen und langfristige Beziehungen aufzubauen,